Rotary-Förderpreis für MaWi-Studentin Nicola Gutmann

14.02.2022 von

Preisträgerin Nicola Gutmann

Nicola Gutmann studiert Materialwissenschaften an der TU Darmstadt und hat ihre Bachelorarbeit am Fachgebiet ESM (Elektronenstruktur von Materialien) geschrieben. Derzeit absolviert sie einen Auslandsaufenthalt in Montreal (Kanada) und hat dort ihren Schwerpunkt auf Biomaterialien gelegt – ein für sie neuer Bereich und eine wichtige Erweiterung ihres Studiums, so Gutmann. In Darmstadt engagierte sie sich als Trainerin im Unisport und als Tutorin am Institut für Materialwissenschaft; in Montreal berät sie nun einheimische Studierenden, die einen Aufenthalt in Deutschland planen.

Das Institut für Materialwissenschaft und das Fachgebiet ESM gratulieren Nicola Gutmann recht herzlich zu ihrem Preis und wünschen ihr einen schönen Studienaufenthalt in Montreal!

Der diesjährige Rotary-Förderpreis für ein Auslandsstipendium ist in diesem Jahr zwei Studentinnen der TU zu gleichen Teilen zuerkannt worden: Nicola Gutmann und Milena Runge (Fachbereich Biologie) werden jeweils mit 5000 Euro gefördert.

Der Rotary-Förderpreis

Die drei Rotary-Clubs von Darmstadt fördern in Kooperation mit dem Freundeskreis der TU Darmstadt seit 1987 alle zwei Jahre einen hervorragenden Studenten oder eine hervorragende Studentin im Masterstudium der TU Darmstadt mit einem Preis von 10.000 Euro zur Erweiterung des Studiums im Ausland. Es handelt sich um einen Preis, der zur freien Verfügung des Preisträgers bzw. der Preisträgerin steht und zur Verbesserung der Auslands- und Studienerfahrung dienen soll. Ziel ist, dass die Geförderten im Ausland Kontakte knüpfen und Freundschaften aufbauen können, um damit einen Beitrag zur internationalen Verständigung und Freundschaft zu leisten.

Milena Runge (R) und Nicola Gutmann (G)

R: Guten Morgen auch nochmal von uns. Nicola Gutmann und ich wurden für den diesjährigen Förderpreis der Darmstädter Rotary Clubs ausgewählt und möchten gerne die Gelegenheit nutzen, uns Ihnen jetzt gemeinsam vorzustellen. Nicola, du studierst Materialwissenschaften im Master und hattest erzählt, dass du gerne im Bereich der Erneuerbaren Energien forschen möchtest. Zurzeit bist du in Montreal, wie passt das Studium dort fachlich zu deinen Zielen?

G: Richtig, ich habe mich im Rahmen meines Materialwissenschafts-Studiums auf die Funktionsmaterialien spezialisiert. Z.B. habe ich hier schon mit Energiespeichermaterialien gearbeitet, die man zur Nutzbarmachung erneuerbarer Energien braucht. In der Forschung und Entwicklung von Funktionsmaterialien in der Industrie sehe ich mich auch in der Zukunft. Hier and der Polytech Montréal liegt der Schwerpunkt jetzt auf Biomaterialien. Das ist ein neuer Bereich für mich und ich sehe das als wichtige Erweiterung meines Studiums. Ich finde nämlich, dass MaWi und kreative Forschung allgemein von Interdisziplinarität leben. Wie sieht das bei dir aus? Du studierst ja Biologie mit dem Schwerpunkt Molekularbiologie, worauf wird in Mailand der Fokus gelegt?

R: In Mailand werden vor allem Zell- und Molekularbiologie unterrichtet, das passt also gut zu meinem Schwerpunkt. Zusätzlich wird viel Fokus auf Biomedizin und Pflanzenwissenschaften gelegt, beides Fächer, mit denen ich im Master bisher kaum in Kontakt gekommen bin. Ich freue mich deshalb sehr, dass ich in Mailand zusätzlich ein Praktikum im Bereich der Pflanzenwissenschaften absolvieren werde. Dort wird dann u.a. daran geforscht, wie die Fotosynthese effizienter gemacht werden kann. Das ist sinnvoll, um den Ertrag in der Landwirtschaft zu erhöhen, wovon z.B. auch Entwicklungsländer profitieren könnten.

G: Sehr interessant! Du bist ja hier in Deutschland gesellschaftlich sehr engagiert. Was machst du genau und wie möchtest du das in Italien weiterführen?

R: Genau, seit meiner Ausbildung zur Rettungssanitäterin engagiere ich mich ehrenamtlich bei den Johannitern in Darmstadt und nehme an Sanitätsdiensten, zB. bei Konzerten oder Sportveranstaltungen teil. Zusätzlich spiele ich Fußball in der Universitätsmannschaft und bin im Erasmus Students Network aktiv, das sich um Erasmusstudierende in Darmstadt kümmert. Ich habe vor, in Italien mit dem Fußballspielen in der Uni oder im Verein weiterzumachen und kann mir gut vorstellen, darüber Freunde zu finden. Vom Erasmus Student Network gibt es auch in Mailand eine große engagierte Gruppe, die häufig soziale Aktionen plant, beispielsweise Aufräumen im Park, Foodsharing oder Essensausgaben an Obdachlose. An diesen Aktionen möchte ich teilnehmen und mithilfe meiner Erfahrung aus der Arbeit in Darmstadt auch gerne an der Planung solcher Events teilhaben. Da diese Aktionen oft in Kooperation mit sozialen Mailänder Organisationen stattfinden, ist das außerdem eine tolle Möglichkeit, Leute außerhalb der eigenen “Erasmus-Blase” kennenzulernen und Freunde zu finden, die man in der Uni womöglich nicht getroffen hätte. Auch du engagierst dich hier in Darmstadt in Vereinen und an der Universität. Wie führst du dein Engagement in Kanada weiter?

G: Ja genau, bevor ich nach Kanada gegangen bin, war ich seit meiner Kindheit Gerätturnerin und auch immer sehr engagiert in meinem Turnverein. Ich war z.B. Kampfrichterin und habe mich ab meinem Unistart sofort als Trainerin im Unisport engagiert. Auch die Musik hat mich immer begleitet. Ich spiele seit meiner Kindheit Klavier und singe in verschiedenen Chören. Außerdem habe ich mich als Tutorin an meinem Fachbereich an der TU Darmstadt engagiert. Hier in Montreal singe ich jetzt auch in einem Chor, mache viel Sport und engagiere mich bei Veranstaltungen der Polytechnique Montréal, also meiner Uni hier. Ich bin beispielsweise Ansprechpartnerin für einheimische Studierende, die einen Auslandsaufenthalt in Deutschland planen. Tatsächlich war es aber am Anfang besonders schwer, mit den Montréalais, also den Einheimischen hier in Kontakt zu kommen. Das ist mir erst nach einigen anderen Versuchen im zweiten meiner Chöre gelungen. Im Endeffekt hat mir mein Engagement jetzt geholfen, ein sehr breit gefächertes Netzwerk aufzubauen. Meine Freunde sind Musiker, Naturwissenschaftlerinnen, Doktoranden, Studierende, junge Professionelle, Kassierer, internationals aus der ganzen Welt und jetzt endlich auch Einheimische. Alles dabei. Ich liebe die Vielfalt, die vielen verschiedenen Meinungen und Lebenseinstellungen, die ich dadurch hier erlebe.

R: Das hört sich wirklich sehr schön an und ich hoffe, dass das in Italien bei mir ähnlich laufen wird.

Wir möchten uns beide nochmal ganz herzlich für die Förderung durch die Rotary Clubs Darmstadt bedanken! Mit dem Preis erleichtern Sie es uns, unser Engagement auch im Ausland weiterzuführen.

G: Ja vielen Dank! Wir sind auch beide sehr gespannt darauf, die Rotaracte und ihre Aktionen kennenzulernen