Materialanalytische Studien von Gemäldebestandteilen und Fossilen

MA-RFA

Der makroskopische Röntgenfluoreszenz-Scan (MA-RFA) ermöglicht seit seiner Entwicklung im Jahr 2008 Einblicke in die Zusammensetzung und den Aufbau polychromer Kunstwerke. Diese zerstörungsfreie Analysemethode liefert in situ mit Hilfe von elementaren Verteilungskarten chemische Informationen aus dem gesamten Objekt (sowohl auf als auch unter der Oberfläche), welche in Form eines Bildes dargestellt werden.

Während eines MA-RFA-Experiments wird das Gemälde durch einen winzigen Röntgenstrahl lokal angeregt, um Röntgenfluoreszenzstrahlung zu erzeugen. Über die Energie der aufgezeichneten Fluoreszenzstrahlung können die im angeregten Bereich vorhandenen Elemente identifiziert werden. Durch Verschieben des Röntgenstrahl relativ zum Gemälde wird die Oberfläche Pixel für Pixel zerstörungsfrei gescannt. Im nächsten Schritt werden die erhaltenen digitalen Daten mittels einer Software in ein oder mehrere Bilder umgewandelt, sodas die Verteilung verschiedener Pigmente auf oder unter der gesamten Farboberfläche ortsaufgelöst untersucht und dargestellt werden kann.

MA-RFA-Analysen an Gemälden werden in der Regel durchgeführt, um eine laufende Konservierungsbehandlung mit Einblicken in die Materialien, Techniken und Abbaumechanismen des Künstlers zu unterstützen. Dennoch ist es für viele Meister wie z.B. Van Eyck, Rembrandt oder Vermeer das Ziel, einen signifikanten Datenkorpus zu erhalten, der es erlaubt, die Atelierpraxis dieser Künstler zu charakterisieren. Die elementaren Verteilungsbilder sind zudem in der Lage das Ausmaß verborgener Gemälde zu offenbaren und zu bewerten.

M6 Jetstream Vorbereitung für ein Experiment auf Joos Van Cleves „Madonna und Kind in einer Nische". Sammlung des Städel Museums | ©TU Darmstadt.
M6 Jetstream Vorbereitung für ein Experiment auf Joos Van Cleves „Madonna und Kind in einer Nische". Sammlung des Städel Museums | ©TU Darmstadt.
Bruker M6 Jetstream in Aktion auf Joos Van Cleves „Madonna und Kind in einer Nische" | ©TU Darmstadt.
Bruker M6 Jetstream in Aktion auf Joos Van Cleves „Madonna und Kind in einer Nische" | ©TU Darmstadt.

MA-RFA

Der makroskopische Röntgenfluoreszenz-Scan (MA-RFA) ermöglicht seit seiner Entwicklung im Jahr 2008 Einblicke in die Zusammensetzung und den Aufbau polychromer Kunstwerke. Diese zerstörungsfreie Analysemethode liefert in situ mit Hilfe von elementaren Verteilungskarten chemische Informationen aus dem gesamten Objekt (sowohl auf als auch unter der Oberfläche), welche in Form eines Bildes dargestellt werden.

Während eines MA-RFA-Experiments wird das Gemälde durch einen winzigen Röntgenstrahl lokal angeregt, um Röntgenfluoreszenzstrahlung zu erzeugen. Über die Energie der aufgezeichneten Fluoreszenzstrahlung können die im angeregten Bereich vorhandenen Elemente identifiziert werden. Durch Verschieben des Röntgenstrahl relativ zum Gemälde wird die Oberfläche Pixel für Pixel zerstörungsfrei gescannt. Im nächsten Schritt werden die erhaltenen digitalen Daten mittels einer Software in ein oder mehrere Bilder umgewandelt, sodas die Verteilung verschiedener Pigmente auf oder unter der gesamten Farboberfläche ortsaufgelöst untersucht und dargestellt werden kann.

MA-RFA-Analysen an Gemälden werden in der Regel durchgeführt, um eine laufende Konservierungsbehandlung mit Einblicken in die Materialien, Techniken und Abbaumechanismen des Künstlers zu unterstützen. Dennoch ist es für viele Meister wie z.B. Van Eyck, Rembrandt oder Vermeer das Ziel, einen signifikanten Datenkorpus zu erhalten, der es erlaubt, die Atelierpraxis dieser Künstler zu charakterisieren. Die elementaren Verteilungsbilder sind zudem in der Lage das Ausmaß verborgener Gemälde zu offenbaren und zu bewerten.

Die eingesetzte tragbare MA-RFA-Ausrüstung erleichtert die Zusammenarbeit mit Kuratoren, Wissenschaftlern und privaten Sammlern, um bei Prozess- und Authentizitätsfragen zu helfen, indem wissenschaftliche Erkenntnisse gemeinsam mit Kennerschaft, Herkunft und kunsthistorischer Forschung betrachtet werden.

Die eingesetzte tragbare MA-RFA-Ausrüstung erleichtert die Zusammenarbeit mit Kuratoren, Wissenschaftlern und privaten Sammlern, um bei Prozess- und Authentizitätsfragen zu helfen, indem wissenschaftliche Erkenntnisse gemeinsam mit Kennerschaft, Herkunft und kunsthistorischer Forschung betrachtet werden.

Georg Flegel, Stillleben mit Obst und Süßfleisch, ca. 1635-37, 19,4 x 23,8 x 0,6 cm, Inv. 2046 | ©Städel Museum.
Georg Flegel, Stillleben mit Obst und Süßfleisch, ca. 1635-37, 19,4 x 23,8 x 0,6 cm, Inv. 2046 | ©Städel Museum.
Georg Flegel, Stillleben mit Obst und Süßfleisch. Pb-L-Elementverteilungskarte. Die roten Kreise zeigen die kompositorischen Veränderungen (Pentimenti) | ©TU Darmstadt.
Georg Flegel, Stillleben mit Obst und Süßfleisch. Pb-L-Elementverteilungskarte. Die roten Kreise zeigen die kompositorischen Veränderungen (Pentimenti) | ©TU Darmstadt.
IMPROVING DATA EXPLORATION METHODS FROM MACRO IMAGING TECHNIQUES: IN SITU SCANNING MACRO-XRF INVESTIGATION ON A MAJOLICA TILE TABLEAU
M. Colombo, S. Legrand, G. V. d. Snickt, K. Janssens
ECR – Studies in Conservation and Restoration 1, 9, 7-25, 2019
DOI: 10.34618/ecr.9.18867
MA-XRF Investigation of the Altenberg Retable from 1330
P. Hoffmann, S. Flege, W. Ensinger, F. Wolf C. Weber, S. Seeberg, J. Sander, J. Schultz, C. Krekel, R. Tagle, A. Wittkopp
X-Ray Spectrometry 47, 215-222, 2018
DOI: 10.1002/xrs.2829
Cover image: DOI: 10.1002/xrs.2844
Die bildgebende Röntgenfluoreszenz-Untersuchung des Altenberger Altars von ca. 1330
F. Wolf, C. Weber, S. Seeberg, J. Sander, P. Hoffmann, S. Flege, W. Ensinger, J. Schultz, C. Krekel
Zeitschrift für Kunsttechnologie und Konservierung 31 (1), 5-33, 2017
Ergebnisse der Röntgenfluoreszenz-Untersuchung des Altenberger Altarschreins
S. Flege, P. Hoffmann, J. Sander, S. Seeberg, C. Weber, F. Wolf, with the co-operation of R. Tagle, L. Drake, W. Ensinger, M. Jost
Supplement of the exhibition catalogue „Schaufenster des Himmels – Heaven on Display“
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